Man habe alles abgeklärt, für die Weinlagen sei jede Gefährdung ausgeschlossen, hörte man immer wieder vom (damaligen) zuständigen Minister Hering und dem Leiter der Verkehrsabteilung, Herrn Dr. Kaufmann. Es gebe über 60 Gutachten.
In Anbetracht der massiven, man muss schon sagen dramatischen Eingriffe in den Berg durch über 10 Meter tiefe Gräben und hohe Aufschüttungen, in unmittelbarer Nähe zu den Riesling-Spitzenlage, kommen einem erhebliche Zweifel.
Tatsächlich gibt es für die stoisch wiederholten Beruhigungsformeln der landeseigenen Geologen keine Grundlage. Ein Gutachten zum Thema der möglichen Beeinflussung der Wasserversorgung in den weltberühmten Weinlagen gibt es bis heute nicht.
Im Schnellverfahren wurde schließlich (2 Jahre nach Beginn der ersten Bauarbeiten) eine Ortsbegehung mit einem Ergebnis, das niemanden überrascht: Erneut haben die Landesbediensteten ihrem Chef einen Persilschein ausgestellt.
„Alles in Ordnung, keine Probleme, und wer doch welche bekommt, kann ja klagen …“
Doch wer entschädigt die Kulturnation Deutschland für den Verlust einer solchen international beachteten kulturellen Perle? Der Forderung nach einem unabhängigen Gutachten wurde bis heute nicht nachgekommen.