Skandal Hochmoselübergang Unwahrheiten – Mauscheleien – Tricks

4.11.2012

Tourismus-‚Gutachten‘ – Schildbürgerstreich für 70.000 €

Filed under: nachgewiesen — Georg @ 14:48

Zunächst spielte der Tourismus – eines der Standbeine der Wirtschaft in der Moselregion – keine Rolle bei der Planung der Riesenbrücke. Die Belange der Bürger waren offenbar nicht von Interesse. Erst auf massiven Druck hin hat man unter der Leitung eines vehementen Brückenbefürworters ein Tourismusgutachten gezimmert, das Seinesgleichen sucht. Beauftragt worden war ein Institut (ETI Trier), an dem das Land Rheinland-Pfalz zum damaligen Zeitpunkt zu einem Drittel selber beteiligt war. Man hat sich quasi sein eigenes Gutachten erstellt.

Die Einseitigkeit dieses 70.000 € teuren Machwerks spürt man vom ersten bis zum letzten Satz, doch damit nicht genug. Es wurdenVergleiche mit anderen Brückenbauwerken angestellt, welche, nachdem die Ergebnisse nicht ins Konzept passten, wieder verworfen wurden („wegen Kurbetriebs nicht vergleichbar“). Bei Befragungen wurden verharmlosende Abbildungen der Riesenbrücke vorgelegt. Beeinträchtigungen in der übrigen Kulturlandschaft, vor allem auf dem ‚Moselsporn‘ wurden gar nicht erst berücksichtigt.

Doch auch der Umgang mit dem Zahlenmaterial selber kann nur als haarsträubend bezeichnet werden. Mit an Taschenspielertricks erinnernden Methoden wurden die Be­fra­gungs­er­geb­nis­se zu­recht­ge­bo­gen.“Korrketurformeln“, wie es sie die Statistik bis dato noch nicht gesehen hat, dienten dazu, unliebsame Ergebnisse aufzuhübschen. Flankiert wurde all dies von abenteuerlichen Verkehrsprognosen, mit denen man die zu erwartenden Verluste beim Tourismus glaubte ins Gegenteil verkehren zu können: Ein Plus von 100.000 Touristen pro Jahr wurde sogar versprochen.

Das ‚ETI-Gutachten‘ von 2000

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