Ein Bau Projekt derart gigantischen Ausmaßes, wie es an der Mosel geplant ist, braucht eine entsprechend großspurige Begründung. In diesem Fall war es die Behauptung, man werde eine leistungsfähige Fernstraße bauen, die die Nordseehäfen und die belgischen Ballungsräume mit dem Rhein-Main-Gebiet verbinden werde.
Sieht man sich die geplante Strecke auf der Karte an, wird man stutzig, denn die Linienführung macht keinen durchdachten Eindruck.
Ein Strecken- und Fahrtzeitvergleich mit bestehenden Autobahnverbindungen entlarvt die Fernstraßen-Begründung als plumpe Lüge: Keine einzige der oben genannten Verbindungen würde von der geplanten B50 neu profitieren. Im Gegenteil: Es handelt sich durchweg um eine zeitraubende Umwegstrecke.
Gängige Routenplaner im Internet ermöglichen einen einfachen Vergleich, wobei die fehlende (geplante) Strecke rechnerisch ergänzt werden musss. Die Strecke Antwerpen-Mainz wäre über den Hochmoselübergang 9 Kilometer weiter und 23 Minuten langsamer. Brüssel-Mainz wäre zwar 11 Kilometer näher (von 369 km) aber dennoch 4 Minuten langsamer. Rotterdam-Mainz wäre 36 Kilometer weiter und ganze 47 Minuten langsamer.